Moin, am 29.04.2022 gegen 22:00 Uhr hat es mich plötzlich kurz vor einer Ortschaft erwischt. Eine Warnmeldung in rot lautete im TFT auf „Prüfen Sie Ihren Reifendruck…“ (so oder ähnlich lautete die Meldung). Ich also Geschwindigkeit reduziert und rechts auf den Seitenstreifen gefahren. 1,9 bar zeigte mir der Reifen im Menü nur noch an und er sank sichtlich weiter. Da ich mich auf einen Seitenstreifen befand und nur ca. 50 m von einen Parkplatz einer Bank mit Bushaltestation befand, rollte ich dann noch die letzten Meter in die Ortschaft, um das Motorrad auf dem Hauptständer abzustellen. Nach weiterenca. 2 Minuten war der Luftdruck bei 0 bar. Mit einem Freund, der mich begleitete, haben wir erst einmal beratschlagt, was wir tun können. Es blieb nur eine Möglichkeit, mit meinem Freund die ca. 20 Km hintendrauf auf seinem Motorrad mitzufahren und zu Hause weiteres zu überlegen. Gesagt und getan. Motorrad abgeschloßen, Alarmanlage eingeschaltet und als Sozius nach Hause. Es waren ja nur ca. 20 km. Zu Hause angekommen, machte ich mir Gedanken, dass ich mein Motorrad dort nicht über Nacht stehen lassen wollte. Nun überlegten wir, welche Möglichkeiten wir haben. Dabei kam es zu zwei Überlegungen. Die eine war: dass Motorrad mit Anhänger abholen (war vorhanden) oder mittels Reparaturset den Reifen notdürftig mittels Reparaturset wieder lauffähig machen. Die Möglichkeit mit dem Anhänger wurde verworfen, da es einiges an Zeit in Anspruch genommen hätte und daher wurde nach einer kurzen Besprechung die Lösung mit dem Reifenreparaturset favorisiert und flugs wurde eingepackt: Zange für die Schraube zu entfernen, Akkulampe, Akkupumpe, Reifenreparaturset und eine alte Decke zum abknien. Alles ins Auto gepackt und mit meinem Freund wieder zurück zum Motorrad. Mittlerweile war es schon ca. 23:30 Uhr, aber immer noch trocken, nur mittlerweile bei ca. 5 Grad recht kühl.
Als erstes die eingefahrene Schraube mit Zange entfernt, dann… „Wie war es noch mit der Anwendung des Reifenreparaturset?“ Wir hatten es ja mal in unserer Interessengemeinschaft geübt. Also erstmal das Reparaturset ausgepackt und Bedienungsanleitung gelesen. Loch musste geweitet werden mit einer Aale. Die erste Aale war eine die nur aus gebogenem Metall, mit einer minderwertigen Raspel am Schaft. Ging gar nicht. Dann die Raspel vom Louisset genutzt und die war um einiges erfolgreicher. Leider habe ich das Loch nicht ausreichend geweitet und die Gummiwurst passte nicht rein. Also noch mal nachgeraspelt. Wieder das Vulcanisierungsmittel auf die Gummiwurst gestrichen und dabei bemerkt, dass dieses Mittel nur noch zähflüssig und verklumpt ist. Also nächste Tube aufgemacht und gleiche Situation festgestellt. Aus den beiden Tuben, dass Letzte herausgedrückt. Es klappte gerade so eben. Gedanklich machte ich mir Sorgen ob es noch klappt und ausreicht. Die Gummiwurst mit Vulcanisierungsmittel ins Loch hineingedrückt. Es klappte und sollten nun 15 Minuten warten, bis das Mittel mit der Gummiwurst und Reifen vulcanisiert ist. Aus Angst, dass es nicht klappt, haben wir etwas länger gewartet.
Nach einer rund 20-25 minütigen Wartezeit die Gummiwurst am Reifen abgeschnitten und mit Akkupumpe den Reifen auf 2,9 bar aufgepumpt. Klamotten angezogen und mit Motorrad nach Hause. Freund hat sich ins Auto gesetzt und ist hinter mir gefahren, für dann Fall, dass ich nochmal liegen bleibe.
Gegen ca. 01:00 Uhr sind wir dann unversehrt zu Hause angekommen. Motorrad in die Garage, am anderen Tag Reifen bestellt…
Mein Fazit aus dieser Situation
Wir hatten Glück mit dem Wetter. Bei schlechteren Wetter z. B. mit Regen wäre wohl alles noch anders verlaufen.
Das Vulcanisierungsmittel sollte man rechtzeitig auf Einsatzfähigkeit prüfen. Obwohl beide eingesetzten Tuben noch nicht geöffnet wurden, waren sie ausgetrocknet und nur bedingt nutzbar (es hat Gottseidank noch funktioniert)
Man sollte es mal an einen Reifen geübt haben, um es auch bei widrigen Verhältnissen auch noch selbst machen zu können.
Akkupumpe und eine gute Raspel erleichtert einiges, besonders dann, wenn das Wetter schlecht ist.
Ich hatte noch Glück im Unglück, da die Entfernung zur Heimat nicht weit war, aber in der Pampa ohne Reparaturset stelle ich es mir schwieriger vor.
Ich war froh, dass ich es mal in Ruhe üben konnte und das hat mir sehr vor Ort geholfen.
Warum schreibe ich es euch?
Einfach, dass sich diejenigen mal Gedanken machen, die noch keine solche Erfahrungen gemacht haben. Ich weiß, dass es Profis unter euch gibt, ich bin keiner, aber ich konnte mir helfen. Eben, weil wir in unserer Interessengemeinschaft uns darüber mal Gedanken gemacht haben und es wäre bestimmt anders oder besser gelaufen, wenn das Material einsatzbereit ist.
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Im Bild ist die Reparaturstelle zu sehen und Reifen hält seinen Druck von 2,9 bar.
Als erstes die eingefahrene Schraube mit Zange entfernt, dann… „Wie war es noch mit der Anwendung des Reifenreparaturset?“ Wir hatten es ja mal in unserer Interessengemeinschaft geübt. Also erstmal das Reparaturset ausgepackt und Bedienungsanleitung gelesen. Loch musste geweitet werden mit einer Aale. Die erste Aale war eine die nur aus gebogenem Metall, mit einer minderwertigen Raspel am Schaft. Ging gar nicht. Dann die Raspel vom Louisset genutzt und die war um einiges erfolgreicher. Leider habe ich das Loch nicht ausreichend geweitet und die Gummiwurst passte nicht rein. Also noch mal nachgeraspelt. Wieder das Vulcanisierungsmittel auf die Gummiwurst gestrichen und dabei bemerkt, dass dieses Mittel nur noch zähflüssig und verklumpt ist. Also nächste Tube aufgemacht und gleiche Situation festgestellt. Aus den beiden Tuben, dass Letzte herausgedrückt. Es klappte gerade so eben. Gedanklich machte ich mir Sorgen ob es noch klappt und ausreicht. Die Gummiwurst mit Vulcanisierungsmittel ins Loch hineingedrückt. Es klappte und sollten nun 15 Minuten warten, bis das Mittel mit der Gummiwurst und Reifen vulcanisiert ist. Aus Angst, dass es nicht klappt, haben wir etwas länger gewartet.
Nach einer rund 20-25 minütigen Wartezeit die Gummiwurst am Reifen abgeschnitten und mit Akkupumpe den Reifen auf 2,9 bar aufgepumpt. Klamotten angezogen und mit Motorrad nach Hause. Freund hat sich ins Auto gesetzt und ist hinter mir gefahren, für dann Fall, dass ich nochmal liegen bleibe.
Gegen ca. 01:00 Uhr sind wir dann unversehrt zu Hause angekommen. Motorrad in die Garage, am anderen Tag Reifen bestellt…
Mein Fazit aus dieser Situation
Wir hatten Glück mit dem Wetter. Bei schlechteren Wetter z. B. mit Regen wäre wohl alles noch anders verlaufen.
Das Vulcanisierungsmittel sollte man rechtzeitig auf Einsatzfähigkeit prüfen. Obwohl beide eingesetzten Tuben noch nicht geöffnet wurden, waren sie ausgetrocknet und nur bedingt nutzbar (es hat Gottseidank noch funktioniert)
Man sollte es mal an einen Reifen geübt haben, um es auch bei widrigen Verhältnissen auch noch selbst machen zu können.
Akkupumpe und eine gute Raspel erleichtert einiges, besonders dann, wenn das Wetter schlecht ist.
Ich hatte noch Glück im Unglück, da die Entfernung zur Heimat nicht weit war, aber in der Pampa ohne Reparaturset stelle ich es mir schwieriger vor.
Ich war froh, dass ich es mal in Ruhe üben konnte und das hat mir sehr vor Ort geholfen.
Warum schreibe ich es euch?
Einfach, dass sich diejenigen mal Gedanken machen, die noch keine solche Erfahrungen gemacht haben. Ich weiß, dass es Profis unter euch gibt, ich bin keiner, aber ich konnte mir helfen. Eben, weil wir in unserer Interessengemeinschaft uns darüber mal Gedanken gemacht haben und es wäre bestimmt anders oder besser gelaufen, wenn das Material einsatzbereit ist.
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Im Bild ist die Reparaturstelle zu sehen und Reifen hält seinen Druck von 2,9 bar.
Moin aus Friesland
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