schotterali schrieb:
Natürlich erfordert das heute noch Planung. Wenn aber in 10 Jahren langsam die Zahl der Ladestationen größer wird als die Zahl der Tankstellen, von denen dann immer mehr wegen Unwirtschaftlichkeit geschlossen werden, dann wirst du deine Touren planen müssen.
So sieht eine Realität mit 1 Mio. gedachten Ladesäulen (also den größten Teil von 3-11 kw Ladern) bis 2030. Deine 10 Jahre sind 3650 Tage / 1.000.000 Ladesäulen aus.
Macht 279 installierte und funktionierende, gebrauchsfertige Ladesäulen. Pro Tag auf 10 Jahre.
Würden wir es auf die Ziele für 2030 umrechnen, macht das 7.254 installierte und funktionierende, gebrauchsfertige Ladesäulen. Pro Tag auf 10 Jahre.
(Lassen wir mal die dafür benötigten 260 Windräder pro Tag auf 10 Jahre aussen vor)
Aktuell sind in Deutschland 7.XXX Säulen, sprich fast 15.000 Ladepunkte (die meisten Ladesäulen verfügen über zwei Steckverbindungen), für jedermann frei zugänglich.
Wie die aktuelle Versorgungsinfrastruktur für Fahrzeuge in Deutschland durch die Tabkstellen aussieht und wie stark die Strom-Ladeinfrastruktur dazu gleichwertig ausgebaut werden müsste kann man ja doch recht einfach ausrechnen.
In Deutschland gibt es aktuell rund 14.000 Tankstellen für die rund 57 Mio. gemeldeten Kraftfahrzeuge (Transit Verkehr sowie Transit LKW Verkehraussen vor ) mit 94.000 Zapfsäulen x Durchflussmenge/Tankvorgang x Energiedichte Kraftstoff = Energie/Tankvorgang von rund 10 MW (10.000 kW)
Also stellt die jetzige Tankstellen Infrastruktur eine gesicherte Leistung von rund 940 GW zur Verfügung.
Wenn wir nun dazu eine Lade Infrastruktur zum Vergleich nehmen, so beträgt die elektrische Ladeleistung einer Hausladestation oder durch eine Wallbox nur rund 2-3 kW und nicht 11-22 kw (wobei die mit 900 € geförderten nur max. 11 kw leisten dürfen) und selbst Super-Charger erreichen nur kurzzeitig (Batterielademanagement) rund 300 kW.
Die aktuelle Spitzenlast im Deutschen Stromnetz für sämtliche Stromverbraucher in Deutschland beträgt zurzeit rund 80 GW.
Wenn man nun die gesamten 80 GW nur in Ladestationen rechnen würden, macht das rund 26 Mio. öffentliche und private Wahlboxen oder 267.000 Super Charger, ins Verhältnis gesetzt für die Größenordnung des jetzigen Fahrzeugbestandes, also für 57 Mio. Verbrenner Kraftfahrzeuge zu einem Fahrzeugbestand aus reinen Batterie E Fahrzeugen.
Sorry, damit das nicht falsch Interpretiert wird, wenn wir alles (Heizen z.B, Mobilität usw.) über und in E machen, benötigen wir hier in Deutschland natürlich dann mehr wie die aktuellen 80 GW. Nämlich 240 GW.
Diese Größenordnungen verdeutlichen, dass selbst unter der Berücksichtigung des höheren Wirkungsgrades der Elektromobilität eine flächendeckende Nutzung derselben zu einer Vervielfachung der vorzuhaltenden Leistung im Stromsystem führt, wenn man auch nur ansatzweise einen Versorgungsgrad anstreben würde, wie er aktuell bei unserem Tankstellennetz vorhanden ist.
Dabei habe ich jetzt nicht die Ladezeit für 1 x von 20 % auf 80 % Batteriekapazität im Verhältnis der Enerieaufnahme eines Fahrzeuges (Tankvorgang) mit einem 60 l Tank mit berechnet. Der Durchschnitt eines E Fahrzeuges auf 100 km liegt bei rund 15 kw auf 12 Monate gerechnet.
Jetzt kommt das nie bedachte aber größte Manko. Rechnet man mal den Renault Zoe mit seiner 41 kWh großen Batterie und einer Reichweite von 300 km – und sehen der Einfachheit halber ausnahmsweise davon ab, dass die meisten Ladestationen die Batterie bis 80 Prozent mit höchster Leistung laden und danach langsamer weiterladen, um die Batterie zu schonen. Um einen völlig leeren Zoe in Stuttgart einmal vollzuladen, können die Kosten an ein und derselben Ladesäule zwischen 24,42 Euro (3,7 kW, 11,08 Stunden), 15,65 Euro (11 kW,3,73 Stunden) und 7,83 Euro (22 kW, 1,86 Stunden) variieren.
Was zeigt, dass man keinen Einfluss auf die zur Verfügung stehende Ladeleistung an einer Ladesstation hat, und damit auf die Kosten.
Natürlich bleibt hierbei die zu erstellende Ladeinfrastruktur von X Mio.Ladesäulen in Zeit, Raum und den Installationskosten (Supercharger brauchen Trafos) vor.
Und umsonst wir es das sowieso nicht geben. Eine soche Infrastruktur sowie der Ausgleich zur heutigen Mineralölsteuer (irgendwie muss ja alles beglichen werden) muss den Preis für eine Kilowattstunde "grünen Strom" auf über 4 € ansteigen.
Der Preis errechnet sich gewöhnlich aus einer Grundgebühr (pro Ladevorgang), einem Volumentarif (pro kWh) und der Ladedauer (pro Stunde).
Das Perfekte Symbol unsere Zeit ist der Laubbläser:
Er verlagert ein Problem von einem Ort zum anderen, ohne es zu lösen
benötigt dafür wertvolle Energie und macht dabei eine Menge Lärm
Er verlagert ein Problem von einem Ort zum anderen, ohne es zu lösen
benötigt dafür wertvolle Energie und macht dabei eine Menge Lärm
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