Ungleichmässige Abnutzung der Beläge

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    • Ungleichmässige Abnutzung der Beläge

      Hallo,
      ich habe meine Bremsbeläge vorne gewechsel, hätten sicherlich noch diese Saison gehalten, aber bei einem Belag hatte ich nicht den Eindruck.
      Dieser eine Belag war dünner als der gegenüberliegende, unterschied etwa 1mm, muss ich mir deswegen Sorgen machen? Es sind orig. BMW Brembo Beläge drin gewesen, ersetzt durch TRW Sinter. Der etwas dünere Belag war rechts innen verbaut, das Bild zeigt die korrekte Einbaulage vor dem Wechsel.
      20200429_190355.jpg
      Jürgen ;-)
    • Schwimmsattel auseinandernehmen, mit bremsenreiniger säubern, fetten und alles wieder zusammen.
      Natürlich dabei auf evtl. Beschädigungen prüfen.
      Pro Sattel max. 1 Std
      Zoltan immer mit Gruß
      versuchs mal mit Gemütlichkeit
    • Diese Bremsbeläge sind ja noch fast neu! Die hätten noch lange nicht gewechselt werden müssen. Wenn Du genau hinschaust, sind bei beiden Belagpärchen die inneren Beläge etwas schwächer als die äußeren Beläge. Ich halte das nicht für problematisch. Die GS hat zwar vorne keine Schwimmsattelbremse wo nur auf einer Seite Bremskolben sind, sondern eine Festsattelbremse.
      Beim Schwimmsattel wird der gesamte Bremssattel durch den Druck des Bremskolben auf eine Seite der Bremsscheibe auf eine Seite gezogen, da ergibt sich eine unterschiedliche Belagstärke systembedingt so. Auf die eine Seite wirkt die Kraft des Bremskolbens direkt auf den Belag, auf der anderen Seite wird durch diesen Druck das Gehäuse der Bremse, also der Sattel auf der anderen Seite beigezogen, es ist also noch die Reibung des Sattels auf den Gleitstiften zu überwinden. Bei der Hinterradbremse der GS sieht man das schön. Auf der Einen Seite der Bremskolben im Gehäuse, auf der anderen Seite nur eine Metallhalterung für den Belag. Wenn da der Gleitstift korrodiert oder verschmutzt ist und die Leichtgängigkeit nicht mehr gegeben ist, sieht man deutliche Unterschiede in der Belagstärke. Das kann man relativ einfach demontieren, reinigen, mit entsprechender Gleitcreme (auch da gibt es Religionskriege zwischen Kupferpaste und Keramikflutschi) versehen und wieder aufsetzen.

      Beim Festsattel wie der GS hast Du auf beiden Seiten der Bremsscheibe Bremskolben, es gibt also nicht auf einer Seite den Reibungsverlust weil der gesamte Bremssattel durch den Bremsdruck gegen die Bremsscheibe gezogen werden muss. Beide Seiten (Die GS hat auf jeder Seite zwei unterschiedlich große Bremskolben, das hat was mit dem Ansprechverhalten der Bremse zu tun, man könnte auch einen großen Bremskolben kostengünstiger produzieren) werden aber aus der gleichen Bremsleitung mit Bremsdruck versorgt. Da gibt es dann immer mal geringe Unterschiede, wieviel Druck am Belag ankommt und wie leichtgängig der Bremskolben nach dem Bremsen wieder in seine Ausgangslage zurückgeht. Das geschieht durch eine minimalst taumelnde Bremsscheibe.

      Vor dem Auseinandernehmen des Bremssattels warne ich! Sowohl die Brembo-Sättel (Monobloc, also aus einem Stück) als auch die bei Hayes gefertigten BMW-Bremsen (getrennter Block der verschraubt ist) sind Hightec. Wenn da nach einigen Tausenden Kilometern minimalste Unterschiede feststellbar sind, ist das nicht sicherheitsrelevant. Wenn man aber den Unterschied zwischen Fest- und Schwimmsattel nicht kennt, habe ich wenig Vertrauen in die handwerklichen Uhrmacherhände beim wieder Zusammen bauen!

      Wenn die Bremskolben mal aus dem Gehäuse rausgefallen sind, wird es lustig und teuer. Nicht jeder Hobbyschrauber kann einen neuen Dichtsatz fachgerecht einbauen.

      Also lass Dich nicht verunsichern, Deine Bremse scheint in Ordnung zu sein. Falls Du doch eine gewisse Restunsicherheit hast, geh in eine BMW-Werkstatt. Das ist zwar kostenaufwändiger, aber ein zweifelndes Gefühl im Hinterkopf ist unbezahlbar.

      Ich stell mal ein von der BMW-Technik-Seite (bmw-motorrad.de/de/engineering…s-partially-integral.html) kopiertes Bild der Bremsanlage der GS ein , da sieht man ungefähr das Prinzip und den Unterschied zwischen Schwimmsattel (Hinterrad) und Festsattel (vorne) OK, auf dem Bild ist ne K1600, kann man aber auch zur GS umbauen ;cool;

      BMW-Bremse.JPG
      ich übe noch
      www.motorrad-blog.eu
    • OK,
      bisher kam das nicht vor das die Beläge meiner bisherigen Maschienen unterschiedlich waren wie auf meinem Bild zu sehen.
      Und die Beläge hatten noch genug Fleisch, das weiß ich, aber ehrlich es war langeweile.
      Die Bremszangen werden nicht von mir zerlegt, für sowas habe ich einen der sich damit auskennt.
      Vielen Dank für die teils sehr ausfühliche Antwort.
      Schönen Feiertag, und schönes Wochenende.
      Jürgen
      Jürgen ;-)
    • Die Distanzunterscheide bei der Festsattelbremse werden durch die Befestigungsfloater an den Bremsscheiben ausgeglichen. Die müssen nicht zwingend immer zu 100% gängig sein.
      Ich habe jetzt auf Anhieb keine Idee, wie man die evtl. Hitzefest schmieren könnte. Zumal alles was fettet gleichzeitig auch Schmutz und Staub anzieht.
      Wie schon geschrieben: Die gezeigten beläge habe ja sogar noch die Drainagefugen....die wären auch für mehr als eine Saison noch gut gewesen ;pfeif;
      Gruss Andi
      ---
      Alle haben gesagt: "Das geht nicht"
      Dann kam jemand der das nicht wusste.
      Und der hat es dann einfach gemacht :thumbup:
    • drevi schrieb:

      Schwimmsattel auseinandernehmen, mit bremsenreiniger säubern, fetten und alles wieder zusammen.
      Natürlich dabei auf evtl. Beschädigungen prüfen.
      Pro Sattel max. 1 Std
      Beim ersten mal sollte dir beim zerlegen jemand beistehen, der es kann.

      Sattel runter, mit Spüli, heißen Wasser und Zahnbürste und Pfeifenreiniger die Kolben reinigen sollte zum Erfolg führen.

      Alles an schwarzen Mock an den Kolben muss weg, damit es wieder flutscht.
    • was für eine Bremse ist verbaut bei der Lufti.

      BMW hat bei einem System einen unterschiedlichen Orginal Belag verwendet, einmal ca. 4 mm Stärke, der andere 5,5 mm!
      Das Perfekte Symbol unsere Zeit ist der Laubbläser:
      Er verlagert ein Problem von einem Ort zum anderen, ohne es zu lösen
      benötigt dafür wertvolle Energie und macht dabei eine Menge Lärm