Die Tschepenngg-Jacke

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    • Die Tschepenngg-Jacke

      Liebe Moppedisten,

      ich hatte gestern auf der IMOT die Gelegenheit, die Held-Airbag-Jacke testen zu dürfen. °J° °J° °J°

      Ursprünglich wollte ich die Jacke (eigentlich sind das ja "nur" ein Rückenprotektorund vorne zwei dünne Teile runter, vorne mit Schnappverschlüssen zu verbinden/schließen) nur anziehen und den Tragekomfort ausprobieren, wollte probieren, wie diese Jacke über dem Gewand sitzt.

      Ich bin mit dem netten Herrn am Stand ins Gespräch gekommen:
      - Wie wird das Auslöseband am Fahrzeug befestigt? Zum Besipiel am Rahmen unter dem Sitz, oder an der Beifahrerfußraste!
      - Wie leicht/schwer kann man die Jacke auslösen? Die Jacke löst bei ca 30 kg Zug aus.
      - Wie viel kostet eine Patrone im Falle der Fehlauslösung? Etwa 26 Euro.
      - Wie kompliziert ist die Reaktivierung der Jacke? Mit wenigen Handgriffen erledigt, aber besser in Ruhe zu machen.
      - Gibt es ein Problem mit Motorradjacken, die schon einen Rückenproektor haben? Besser ist es, man gibt den heraus.
      - Wie lange bleibt die Luft in der Jacke? Ca 25 bis 30 Sekunden - und dann ist immer noch Luft genug für kleinere Rempler in der Sturzabschlußphase.
      - Wie funktioniert der Auslösemechanismus?

      Und jetzt kam der Moment!!
      Der nette Herr hat mal kurz am Auslösekabel angerissen und - tschepennng - war ich in einem Korsett gefangen.

      Der Rückenteil wird "bocksteif", man hat das Gefühl einen Panzer wie eine Schildkröte umzuhaben, in den ersten Sekunden nahezu unelastisch, mit langsamen Entweichen der Luft wird das Teil etwas weicher.

      Der Kopf wird (mitsamt Helm) in einem "Kanal" fixiert, gleichsam "einzementiert".

      Die Schultern, Schlüsselbeine und Rippen befinden sich schlagartig in einem knallharten Käfig.

      Die Arme bleiben voll beweglich.

      Dieser Zustand hält locker eine Minute an, wobei ich in den ersten 30 Sekunden wirklich das Gefühl hatte, in einem Schildkrötenpanzer zu stecken.
      Die Luft ist langsam durch den Auslösemechanismus entwichen, wobei die Schutzwirkung sicherlich 1 Minute reicht, ab dann wird's wieder weicher.

      Ich bin persönlich überzeugt, dass so eine Airbag-Jacke Verletzungen und deren Folgen im Falle eines Sturzes reduzieren kann, und wird für mich zum Begleiter bei Touren werden (Gottseidank gibt's die auch in schwarz ;-) )
      Insbesonders beim Aufprall auf ein Hindernis (zB anderes Fahrzeug, Baum, Leitplanke, ....) wird diese Jacke sehr hilfreich sein.

      Ach ja, vor der Auslösung war die Jacke völlig unauffällig am Körper, während des Gesprächs ist mir die Jacke auch nicht wegen des Gewichts aufgefallen.

      Das wollt eich euch berichten, wann hat man schon die Gelegenheit so etwas wirklich ausprobieren zu dürfen.

      Und welche Art der Auslösung, ob Fahrzeuggebunden oder eben mit Seilzug - ich denke das sind eher persönliche Vorlieben, Hauptsache das Teil knallt wenn's knallt.

      Ich bin überzeugt, solche Jacken (oder vergleichbares) werden in nicht allzu ferner Zukunft genau so zur Sicherheitsausrüstung gehören, wie Helme, Handschuhe oder Protektoren.

      Liebe Grüße

      Wolfgang
      R1200 GSA-LC - Herz was willst du mehr
    • Hmmm.... so eine Jacke ist sicher nicht schlecht und sie kann evtl. auch schwere Verletzungen am Rumpf verhindern.
      Aber die meisten Verletzungen erleiden verunglückte Motorradfahrer an den Armen und noch mehr an den Beinen.
      Gruss Roger

      Grip ist wie Luft...beides vermißt man erst wenn's fehlt...
    • Die Tschepenngg-Jacke

      Ser's,

      Blacky , das stimmt, aber die lebenswichtigen Organe befinden sich im Rumpf.

      Gebrochene Rippen können, bei "geeignetem" Verletzungsmuster, recht schnell zum Tod führen.
      Und optimaler Schutz der Wirbelsäule, insbesondere HWS, kann Querschnittlähmungen verhindern.

      Kaputte Gliedmaßen führen (meist) nicht zum Tod in kurzer Zeit, da reicht die Zeit für die Rettungskette.

      Und ich will gar keinen Schutz brauchen, nur mithaben.

      Liebe Grüße
      Wolfgang


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      R1200 GSA-LC - Herz was willst du mehr
    • Blacky schrieb:

      Aber die meisten Verletzungen erleiden verunglückte Motorradfahrer an den Armen und noch mehr an den Beinen.
      Da hat Roger Recht, hauptsächlich Hand und Fuß-/Knieverletzungen.

      Die sind allerdings in den meisten Fällen nicht lebensbedrohend, Verletzungen der Halswirbelsäule und des Brustkorbs und des Bauchraumes sehr wohl.

      Wenn man viele Verkehrsunfälle von Zweiradfahrern sieht, wird man auch feststellen, dass nicht bei allen schweren Unfällen oder schwer verletzten Motorradfahrern der Helm auch Kratzer hat. Trotzdem kommt keiner auf die Idee, die Sinnhaftigkeit eines Helms zu bestreiten.

      Ähnlich sehe ich das bei den Airbag-Jacken. Relativ enges Schutzspektrum, wenn das betroffen ist aber ein wichtiges.
      ich übe noch
      www.motorrad-blog.eu
    • Wir haben das auf der IMOT auch ausprobiert, allerdings mit der Helite Airbag Weste. Das war schon beeindruckend. Die Gibts auch als Jacke. Rein optisch würde ich meinen, beides ist baugleich. Ich würde sagen, der Airbag es ist ein Add On zur zur herkömmlichen Protektorenweste. Das hat aber Vor- und Nachteile.

      - Zunächst muss ich sagen, wir haben uns jeder eine Weste gegönnt.
      - Bei der gewählten Ausführung ist der Rückenprotektor über dem dem Airbag, also außen.
      - Der Protektor selbst ist Schutzklasse DIN EN 1621-2
      - Das Gewicht scheint kein Kriterium zu sein. Dazu kann ich aber erst nach einer längeren Tagestour etwa sagen.
      - Aber, die Weste muss etwas lockerer sitzen als eine Protektorenweste. Das gilt sicher auch für die Jacke.
      - Ein Nachteil der Weste ist wohl auch das Thema Regen. Außer, die Regenjacke ist reichlich weit und wird dann heftig flattern.
      - Da muss man mal sehen, GoreTex in einer entsprechend wertigen Jacke könnte auch eine Lösung sein.

      Soviel zunächst dazu. Die am Freitag auf der Messe bestellten Westen waren gestern bereits da.

      Gruß Franz
      Gruß aus Franken, vom Franz
    • Ser's,

      gratuliere zum Ankauf.

      Bezüglich Regenjacke, da habe ich mir folgendes gedacht:
      Entweder ich ziehe die Tschepenngg-Jacke über die Regenjacke.
      Sofern ich die Regenjacke zu oberst trage (was aber wegen des Auslösekabels irgendwie blöd wird), und es kommt zur Auslösung, dann ist halt die Regenjacke kaputt (so what, wenn's ein Sturz/Unfall ist, ist die Regenjacke mein geringstes Problem)

      Und ich trage so gut wie nie Regenzeug (wenn überhaupt, dann im Hochsommer mit der luftigen Jacke wenn ich bei der Heimfahrt in ein Gewitter komme), denn meine Moppedanzüge sind alle wasserdicht.

      Liebe Grüße
      Wolfgang
      R1200 GSA-LC - Herz was willst du mehr
    • cc8 schrieb:

      Wir haben das auf der IMOT auch ausprobiert, allerdings mit der Helite Airbag Weste. Das war schon beeindruckend. Die Gibts auch als Jacke. Rein optisch würde ich meinen, beides ist baugleich. Ich würde sagen, der Airbag es ist ein Add On zur zur herkömmlichen Protektorenweste. Das hat aber Vor- und Nachteile.

      - Zunächst muss ich sagen, wir haben uns jeder eine Weste gegönnt.
      - Bei der gewählten Ausführung ist der Rückenprotektor über dem dem Airbag, also außen.
      - Der Protektor selbst ist Schutzklasse DIN EN 1621-2
      - Das Gewicht scheint kein Kriterium zu sein. Dazu kann ich aber erst nach einer längeren Tagestour etwa sagen.
      - Aber, die Weste muss etwas lockerer sitzen als eine Protektorenweste. Das gilt sicher auch für die Jacke.
      - Ein Nachteil der Weste ist wohl auch das Thema Regen. Außer, die Regenjacke ist reichlich weit und wird dann heftig flattern.
      - Da muss man mal sehen, GoreTex in einer entsprechend wertigen Jacke könnte auch eine Lösung sein.

      Soviel zunächst dazu. Die am Freitag auf der Messe bestellten Westen waren gestern bereits da.

      Gruß Franz
      Hallo Franz,

      wir haben die Weste seit 2013. Heute würde ich mir wohl die Heldjacke (Goretex-Membrane) mit integriertem Helite-Airbag kaufen.

      Wegen dem Regen: trage ich die Weste immer über dem Regenanzug. Drunter ist m.E. aus zwei Gründen wenig sinnvoll:

      1. Der Auslösegurt muss nach außen geführt werden
      2. Evt. könnte ein enger/fester Regenanzug sich nachteilig auf die Auslöse/Schutzfunktion auswirken (nur so eine Vermutung meinerseits)
    • Hallo,

      da will ich mich auch mal outen. ;°)
      Ich fahre die Helite Jacke seit dem letzten Frühjahr.
      Das Gewicht ist beim fahren nicht zu spüren. Die Jacke hat viele Lüftungsreissverschlüsse, was jedoch Fluch und Segen zugleich ist. Die Reißverschlüsse sind nicht wasserdicht. Einen kleinen Schauer halten sie sicherlich ab, aber wenn es länge regnet drückt sich das Wasser durch die Abdeckungen.
      Dafür ist bei Sonne die Belüftung ok.
      Bei Regen führe ich das Auslösekabel zwischen Regenjacke und Hose heraus.

      Meinem Junior habe ich auch eine Weste geschenkt, die er dann im Sommer auch direkt bei einem Unfall getestet hat. Es hat alles bestens funktioniert, der Notarzt war ganz begeistert von der Weste und war der Meinung, sie hätte ihn vor schlimmerem bewahrt.
      Wir haben danach die Weste zur Überprüfung eingeschickt und die Patrone wurde erneuert.
      Der Preis dafür war recht überschaubar, ich meine so um 50,-€.

      Ich möchte das DINGEN zwar nicht testen, aber auch nicht mehr missen.

      Gruß
      Thomas
    • Hallo Jan,

      Ja, die sind weiter als Helite/Held. Die Auslösung des Airbags erfolgt bei Dainese nicht über eine Schnur sondern mittels Sensoren, die sich bisher in einem Moto-Kit am Motorrad befanden bzw. seit letztem und diesem Jahr direkt in der Jacke verbaut sind. Die neueste Entwicklung hat den Vorteil, dass man die Jacke auf allen Mopeds mit vollem Schutz tragen kann.
      Die Batterie soll mit einer Ladung 24h halten.
      Alpinestars hat ein ähnliches System, welches auch von BMW in deren neuer Airbagjacke genutzt wird. Gab wohl Patentstreitigkeiten zwischen Alpinestars und Dainese, welches zu einem Jahr Verzögerung bei der Auslieferung geführt hat.
      Bin auch am überlegen, mir eine solche Jacke zu holen. Sind allerdings mit 1600-1800 Euro nicht billig; die Jacken mit Motokit werden für ca 1000-1200 Euro plus Kit (400 Euro) angeboten.
      Die Helite-Weste wohl für 600 Euro und die Held-Jacke für 1000 Euro.
      Vorteil des Helite-Systems ist der einfache Austausch der Patrone; wird der Airbag bei Dainese/Alpinestars ausgelöst, muss die Jacke zum Hersteller. Außerdem brauchen diese Jacken wohl auch alle 2 Jahre einen Service für 400 Euro (lt. BMW Händler), der auch eine Reinigung beinhaltet (kann ja nicht einfach in die Waschmaschine).
      Lt. ADAC-Test bietet das Hellite-System einen deutlich besseren Schutz als Jacken ohne Airbag aber durch die schnellere Auslösung sind die neueren Systeme der Schnurlösung nochmals deutlich überlegen.
      Werde mal berichten, wenn ich zugeschlagen habe. Mein hiesiger Dainese-Händler erwartet die neuen Jacken im März/April.

      Gruß
      Heinrich