Hinterachsantrieb "schwitzt"

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    • Hinterachsantrieb "schwitzt"

      Hej zusammen,

      Mein Hinterachsantrieb schwitzt. Auf dem Bild hatte ich ihn dummerweise schon gereinigt. Das mit dem Foto fiel mir erst später ein ;..(
      An dieser schwarzen gerillten Abdeckung image.jpeg war es etwas feucht. Nicht viel aber immerhin so viel das ich ein paar Kleckern auf der hinteren Felge hatte. Dadurch hatte ich das gemerkt.

      Schon mal jemand so was gehabt? Reparaturaufwand? Wie dringlich ist das?

      Ach ja, 07er Luftkuh mit etwa 58K auf der Uhr
      Die Linke zum Gruße
      André

      Der Erfolg adelt ein Modell. Nicht minderwertige Nachbauten.
    • Das haben viele schon erlebt, das war ein Konstruktionsfehler, der im Laufe der Jahre durch ein Überdruckventil behoben wurde.

      Durch die turbinenartige Verzahnung des Endantriebs entsteht ein leichter Überdruck, der das Getriebeöl aus dem HAG durch den Simmerring (das ist die schwarze Dichtung) drückt.
      Irgendwann ist dann kein oder nicht mehr genügend Öl drin, was zu einer relativ teuren Reparatur führt. Früher musste der komplette Endantrieb getauscht werden, heute können viele BMW-Händler das reparieren.

      Sollte das bei Dir noch ganz am Anfang sein, als erstes Öl nachfüllen, dann mal ab zum Händler/Werkstatt und den Simmerring tauschen lassen. Wenn der einmal angefangen hat zu siffen, kriegt man den nie mehr dicht. Nach dem Austausch mal nachfragen, ich glaube es gibt mittlerweile einen besonderen Stopfen für den ABS-Sensor, der Überdruck entweichen lässt, so dass das Öl nicht mehr mit Druck durch die Dichtung gepresst wird.
      ich übe noch
      www.motorrad-blog.eu
    • Hej Hans,

      Danke für die schnelle Antwort.
      Kann es auch sein das es das Öl nur rausgedrückt hat weil ich bei recht hohen Außentemperaturen länger Autobahnetappen mit hohen Geschwindigkeiten, ergo hohen Drehzahlen im Endantrieb, gefahren bin? Und das das bei normalem Betrieb wieder nachläßt?
      Und kann man den Simmerring auch selber wechseln? Bin da grundsätzlich nicht ganz unbedarft.
      Die Linke zum Gruße
      André

      Der Erfolg adelt ein Modell. Nicht minderwertige Nachbauten.
    • Ich habe die Erfahrung gemacht, dass ein einmal undichter Simmerring nicht wieder dicht zu kriegen ist, bin aber kein Techniker oder Mechaniker.
      Du kannst Deine Theorie ja mal überprüfen, davor würde ich aber auf jeden Fall das Hinterachsöl überprüfen. Bei Deiner 2007er müsste ja schon
      unten eine Ablasschraube sein (nicht mehr waagrecht hinten wie bei den 2006ern) Da kannst Du das Hinterachsöl mal ablassen ohne den Kardan abklappen zu müssen
      und nachmessen, wieviel noch drin war. Es gibt Tabellen, wieviel da rein muss. Dann richtige Menge durch die Öffnung für den ABS-Sensor wieder auffüllen und fahren und ständig beobachten, ob Du wieder ein feuchtes Auge krist.

      Wechseln kann man den Simmering selbst. Den alten kriegt man raus, indem man eine Spax-Schraube ins Plastik schraubt und daran den Simmerring rauszieht.
      Der neue geht dann einfach rein. Ich habe bei BMW-Händlern ca. 40 Euro für die Arbeitsleistung bezahlt, plus Material. Dann konnte ich die Möhre aber immer wieder
      hinbringen, wenns nicht lange hielt und sagen "Mach noch mal!" Selbstmachen lohnt in dem Fall meiner Meinung nach nicht.
      ich übe noch
      www.motorrad-blog.eu
    • Ok danke, Hans.

      Ich habe die Ablaßschraube noch hinten. Muß also abgeklappt werden. Soll aber nicht das Problem sein. Dann schiebe ich das noch ein bisschen, kontrolliere dieser Tage mal den Ölstand, und werde dann gleich die Kardanwelle rausnehmen um den vorderen Faltenbalg dann gleich zu wechseln. Der ist etwas rissig (noch nicht durch).
      Die Linke zum Gruße
      André

      Der Erfolg adelt ein Modell. Nicht minderwertige Nachbauten.
    • Kontroliere mal das Radlagerspiel des Hinterrades, das Rad oben und unten
      packen und hin und her wackeln, wenn Spiel spürbar ist, wird eine Übeholung
      des HAG über kurz oder lang fällig.
      Das Thema ist in der Nachbarkneipe ausführlich beschrieben, besprochen und belabert ;-) .
      Gruss René
    • @travelking:

      für die Undichtigkeit am außen liegenden Wellendichtring gibt es einige Gründe, z.B. zu hohe Ölfüllmenge, feine Späne.
      Anfangs sollten die HAG´s mit der Longlife Befüllung von 240 ml keinen Ölwechsel mehr erhalten. Später hat man festgestellt, das diese Ölmenge viel zu hoch war, das Öl fing an im HAG Gehäuse zu schäumen, hat Druck aufgebaut, Wellendichtringe wurden undicht.
      Nadellagerinnenring und AX-Lager der Kegelradwelle wurden durch Mangelschmierung beschädigt/zerstört. Die feinen Späne vom sich auflösenden Nadellagerinnenring führten zu undichtem Wellendichtringen.
      Im Laufe der technischen Überarbeitung, wurde die Ölmenge auf 180 ml reduziert und der Ölwechsel wieder eingeführt. Gehäuse / Gehäusedeckel wurden verändert, mit Ablassschraube und separater Einfüllbohrung im Gehäusedeckel. Die späteren Fahrzeuge erhielten dann HAG´s mit geänderter Lagerung, Rillenkugellager läuft nun im Ölbad, Wellendichtring sitzt wieder aussen, Ablassbohrung, Gehäuseentlüftung, rechter äußerer Wellendichtring wurde um 0,2 mm von 60 mm auf 59,8 mm enger gefertigt.

      Lagerschäden im Radbereich lassen sich durch Kippspiel, maximal 2 mm am Felgenrand gemessen feststellen.

      Lagerschäden im Eingangsbereich, lassen sich durch Ausbauen des Raddrehzahlsensors feststellen, meist haften dort ganz feine Nadelförmige Späne dran. Führt in vielen Fällen zu ABS- und Tachometerausfällen.
    • Danke für die Ausführungen. Ich habe das Spiel mit der Meßuhr geprüft. 0,25mm in jede Richtung am Felgenhorn oben geprüft. Zug und Druck. Also max. 0,5mm. Weiter hab ich den äußeren Simmerring gewechselt und seit dem Wechsel knapp 2000 km gefahren. Ist bis jetzt dicht. Augenscheinlich erstmal Glück gehabt. Ölwechsel im HAG gibt es nach der Saison eh wieder.
      Die Linke zum Gruße
      André

      Der Erfolg adelt ein Modell. Nicht minderwertige Nachbauten.