Kurzer Rückblick und Feedback zum Kauf der GS, obwohl mein Herz irgendwie an der EXPLORER hing

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    • Kurzer Rückblick und Feedback zum Kauf der GS, obwohl mein Herz irgendwie an der EXPLORER hing

      Mit der 'GS' habe ich inzwischen knapp 5.200km 'erfahren':
      Längere Tagestouren im Bergischen solo, Hausstrecke, eine Woche Dolomiten zügige Sternfahrten ab Moarhof (bei Bozen) und zwei 1-2h Ausflüge mit der besten Sozia.
      Die BMW entpuppt sich vom Charakter her als extrem dynamisch. Hier ist vor allem das variable Fahrwerk in allen Situationen sehr souverän und trotzdem transparent.
      Der Telelever schafft viel Vertrauen in welligen Bremszonen und bedurfte keinerlei Eingewöhnung! Die Fahrwerksverstellung ESA funktioniert breitbandig und ist leicht bedienbar!
      Hier gibt es ein DoppelPlus...
      Mit dem für mich (180cm, 76kg) mächtigen Fahrzeug kann ich noch gut umgehen. (Drehen, Parken, Beladen, Rangieren, Aufsteigen ...)
      Da hatt mir die EXPLORER doch Angst und bange gemacht. Schon beim Tanken hätte ich Sie fast weg geworfen.
      Der Wind- und Wetterschutz mit der verstellbaren Scheibe und die Bedienelemente sind für mich top und geben keinerlei Rätsel auf. Das LED Licht ist jeden Cent Wert!
      Lediglich der Fussbremshebel steht viel zu tief und hat darüber hinaus auch noch viel Leerweg. Wird wohl von eingefleischten BMW Fahrern eh nie benutzt. (Integralbremssystem)
      Hab ich mir nun individuell optimiert. Ich liebe meine Fussbremse in vielen Fahr- und Haltesituationen. Mag vielleicht meiner 'alten' Enduroschule geschuldet sein.
      Spritzschutz vom Hinterrad, Vorderrad und der Handschützer ist rudimentär. Das habe ich ebenfalls angepasst. Ist wohl ein generelles Thema aktueller ReiseEnduros!
      Gepäck:
      Das geniale BMW Variokoffersystem hab ich mit dem grossen GIVI TREKKER 52L TopCase auf Aluadapterplatte und mit einer SW-Motech Trägerverstärkung ergänzt. Der QuickLock EVO Trial Tankrucksack passt auch.
      Für Kleinkram und Erste Hilfe gibt es noch eine Lenkertasche und einen Lückenfüller unterm Gepäckträger. Über ein Staufach verfügt die GS nämlich leider nicht!
      Der Motor:
      Mein 2014er FlatTwin (Kurbelwelle/Primär-Stirnrad minus 1.1kg leicht) ist recht aggressiv. Einkuppeln auf Standgas würgt den Motor ab. Vice versa dreht er extrem leicht und druckvoll ab 2.000 U/min hoch.
      Hängt (vor allem im DYNAMIK Modus) sehr direkt am Gas und wird auch entsprechend laut und fordernd. Das ist vielleicht ein wenig am Thema 'ReiseEnduro' vorbei!
      Mich stört es im Solobetrieb nicht. Die GS rockt halt gerne. Der nachgerüstete SchaltAssistent passt entsprechend prima zu diesem Charackter.
      Aber, bei Ausflügen mit meiner Sozia wünsche ich mir immer den bärigen 1200 Triple aus der EXPLORER zurück. Souveränität und Schub ohne dieses krawallige Hooligan gegröle.
      Der Triumpf Triple differenzierte 'gleiten' vom 'jetzt gilts' Modus einfach über die Drehzahl. Herrlich unspäktakulär, aber effektiv!
      Bei der GS nutze ich dann das zahme und indirektere RAIN Mapping. Das passt auch gut für Stop/Go im Stadtverkehr. Auf der Landstrasse ist schnell in ROAD gezappt. DYNAMIK ist mit Sozia tabu!
      ESA Einstellung, und die Sensibilität von Traktionskontrolle und ABS werden direkt mit verstellt. Das macht den aggressiven Motor im Gesamtkonzept wieder sehr breitbandig.
      Kupplung/Getriebe:
      Die Kupplung ist leichtgängig, trennt warm sehr schlecht. Es kommt entsprechend zu Schaltschlägen in den ersten drei Gängen. Unschön! Das Getriebe schaltet sich dennoch präzise und gut.
      Es gibt keinerlei Lastwechsel oder Kardanreaktionen im Antriebsstrang.
      Das EXPLORER Getriebe ist mir noch als teilweise knorpelig und hart in Erinnerung. Allerdings ohne Schaltschläge. Auch nicht optimal aber sicher wesentlich besser als bei der BMW.
      BMW Service:
      Gut, günstig und sehr zuvor kommend. Alle Arbeiten werden extrem transparent dokumentiert. So ist der Softwarestand und auch jegliche Updates aller Komponenten immer ersichtlich.
      Die 1.000km Einfahrinspektion hat überschaubare 180,-€ gekostet. Auf Garantie wurde die Dichtung vom Ausgleichsbehälter der Bremse vorne erneuert. (In Verbindung mit der Montage des SchaltAssi)
      Wertigkeit:
      Das Motorrad ist top verarbeitet mit durchdachten Detaillösungen. Ein klarer, sehr integrativer Aufbau in einem stimmigen Gesamtkonzept ohne 'angefummelte' Lösungen.
      Alle Teile sind optimiert bzgl. Funktion, Leichtbau und industriellem Prozess. Die Magnesium Vorderbaukonstruktion ist da ein gutes Beispiel. (Bei der EXPLORER wohl weniger! Da bricht bei Umfallern gerne der kpl. Vorbau ab!)
      Resonanzschwingungen sind eine unschöne Kehrseite der Medaille. Es mahlt, klickt, klackert und schabt mechanisch lauter bei der BMW. Diese Akkustik ist im Hinterkopf nicht so Vertrauens erweckend.
      Ausstattung:
      Ich nutze alle Features der 'Spielkonsole' und es macht einen heiden Spass! Sogar der Tempomat kommt recht häufig zum Einsatz!
      Da die BMW mir Ungläubigem (Erfahrungen XTZ750 Suprt Ténéré) bei einem kurzen Ausflug im Rahmen des 'WuppEnduro' im Gelände Spass vermittelte, werde ich wohl ein paar Sturz- und Schutzteile ergänzen.
      Entgegen meinem ursprünglichen Ansinnen wird diese ReiseEnduro wohl auch Schotterpässe 'erfahren'. Die breitbandige Vielseitigkeit des GS Konzepts gibt es tatsächlich her!
      Design:
      Ich finde die GS nach wie vor extrem häßlich. Und alle 'schönen' Umbauten, schränken leider den Nutzen wieder ein! Naja, so kann man ungeniert auch ein TopCase montieren!
      Die 'fette' Adventure GS finde ich da optisch gelungener, aber die ist ja noch 'mächtiger'…

      Da die GS in so grossen Stückzahlen verkauft wird, gibt es ein grosse Auswahl an wertigen Zubehörteilen und Anbietern.
      Ich freue mich auf meine erste Sozia-Tour nach Korsika im nächsten Jahr.

      Schöne Weihnachttage und einen guten Rutsch
      Tenn
    • LC_Tenn schrieb:


      BMW Service:
      Gut, günstig und sehr zuvor kommend. Alle Arbeiten werden extrem transparent dokumentiert. So ist der Softwarestand und auch jegliche Updates aller Komponenten immer ersichtlich.
      Die 1.000km Einfahrinspektion hat überschaubare 180,-€ gekostet. Auf Garantie wurde die Dichtung vom Ausgleichsbehälter der Bremse vorne erneuert. (In Verbindung mit der Montage des SchaltAssi)
      Tja, was soll auch nach 1000 km auch groß anfallen... warte mal die 20.000er-Inspektion ab... mal schauen, ob du dann immer noch diese Meinung vertrittst... ;pfeif;

      Ansonsten: Schöner Beitrag... ;peace;
      Gruss Roger

      Grip ist wie Luft...beides vermißt man erst wenn's fehlt...