Ich bin letztes Jahr eine KTM 1190 Adventure T gefahren - die orangene. 6800 km durch die meisten Schweizer und französischen Pässe bis runter ans Mittelmeer. Ein tolles Bike, agiler als die GS, Motor und Getriebe eine Wucht - aber auch recht nervös. Jetzt mit meiner GS wird mir das erst klar. Das ESA kommt mit dem der GS nicht mit. Das Fahrwerk ist straff, präzise, aber diese Eleganz, alles irgendwie immer richtig zu machen, das ich bei der GS so mag, das hatte die Kati nicht.

Die Materialanmutung empfand ich etwas billiger bei der KTM, Blinker zogen Wasser, Farbechtheit in manchen Kunststoffteilen einfach mangelhaft, die Folie für den Tankschutz wellte sich nach einigen Wochen. Über 25 Grad wird's sehr warm im Schritt, besonders am linken Bein. Über 30 Grad ein echtes Thema. Da haben sie nicht gut gearbeitet in Mattighofen. Es wurde zwar ein schneller Hitzeschutz nachgeschoben, aber als sie mir das unter meinen Sitz geklebt hatten, bin ich in Domodossola fast wahnsinnig geworden und hab das Zeugs gleich wieder runter gerissen. Ab da ging es so. Aber Südfrankreich ist ja bekanntlich im August etwas wärmer. Kein wirklicher Spass.

Positiv: die 15000 km Intervalle der Inspektion sowie das völlige Fehlen von Schaltschlägen. Das Getriebe ist ein Sahneteil, der Motor ebenso. Aber er will Drehzahlen serviert bekommen. Unter 3000 RPM eher schwierig. Ich traue mit meinen bescheidenen Kenntnissen in Bezug auf Schotter der 1190 weniger Handlichkeit zu als der GS.

Die Maschine aber an sich ein Hammer. Ein Wetzeisen - besser kann man es nicht sagen.

Als meine Holde auf der GS saß - bei einer Probefahrt - sagte sie nach 1 Minute: "Die fährt aber schön - und man sitzt so gut." Aber da dauerte es noch 1 Nacht bis zur Bestellung derselben.

Es ist Geschmacksache. Viele werden meine Punkte bezüglich der KTM eher nicht stören. Ich aber bin froh, gewechselt zu haben.