1. Teil
Nachdem hier in unserem gs-world.eu-Forum schon viel über die R1200GS-LC (2013er-Modell) geschrieben wurde und auch ich schon den einen oder anderen Kommentar hierzu abgegeben habe, hatte ich nun am vergangenen WE (26./27.10.2013) die Gelegenheit, eine LC auch einmal selbst zu testen.
Um's gleich vorweg zu nehmen - ich habe absolut nichts gegen technischen, teilweise auch notwendigen Fortschritt, habe aber weiterhin so meine eigenen Ansprüche, die für mich!!! natürlich auch bei jedem neuen Motorrad das Maß der Dinge sind.
Deshalb der Reihe nach:
1. Die Optik:
Wie bei jedem "neuen" Modell müssen sich Augen und Sinne erst einmal an ein neues Design, zumal wenn es sich grundlegend vom gewohnten unterscheidet, gewöhnen. Als ich die LC das erste Mal 2012 in Köln auf der Intermot live sah, war ich mir nicht ganz sicher, ob sie mir gefällt oder nicht.
Einige Details sind mir gleich positiv aufgefallen, so z.B.:
- der kompakt bauende Motor, die Formgebung des Stirndeckels und selbst die Form der Krümmer, wenn auch nun nicht mehr so "klassisch" rund, gefallen - kann ich mit leben…
- die nunmehr unumgänglichen Wasserkühler sind wirklich sehr geschickt "versteckt" und springen einem somit nicht gleich ins Auge, das empfinde ich als sehr angenehm
- der neue Scheinwerfer, und hier insbesondere die LED-Technik - ein Novum bei einem Großserien-Motorrad, die durchaus auch Sinn macht und dabei auch noch gut ausschaut
- daß das Cockpit, trotz der vielen Informationen, die nun an den Fahrer gegeben werden, klar gegliedert und nicht überfrachtet wirkt
- die 2-geteilte Scheibe - optisch sicherlich ein Hingucker
- die Formen der Verkleidungsteile, der Spiegel sowie der Heckabdeckung, hier insbesondere die Soziussitzabdeckung - schaut gut aus
- daß man nun die Sozius-Fußrasten (bin Solofahrer!!!) abschrauben kann
- teilweise wirklich sehr aufwendig und schön gestaltete Schrauben, so z.B. bei der Scheibenhalterung oder auch am Schwingenlager - edel
- die Form des Endschalldämpfers - endlich nicht mehr so'ne Chromtüte, die besser zu einem Chopper als zu einer Enduro paßt
Was mir nicht so gut gefällt:
- die Farben "Uniweiß", "Unirot" und "Blaßblau" - boah, geht ja gar nicht. Diese Farben wirken bei einem Motorrad, das deutlich über € 17.000 kostet, einfach nur "billig". Das "Schwarz-met." geht; nicht, weil es die Farbe "Schwarz" ist, sondern weil diese Lackierung einfach wertiger ausschaut.
- die Kühlerabdeckungen links und rechts, die aussehen wie Edelstahl, aber leider doch nur aus Plastik sind
- hmmmm… naja, die Farbgestaltung von Motor, Kardan und Antrieb - Silber ist ja nun auch nicht der Bringer (ich weiß, das liegt im Auge des Betrachters).
Da bin ich von der TB doch etwas "verwöhnt" und ich denke, daß BMW sich hier ganz bewußt noch etwas "Spielraum" gelassen hat. Der enorme Verkaufserfolg der "alten" TB, der ja im Wesentlichen auf die stimmige Farbkombination beruht, dürfte den BMW-Leuten nicht entgangen sein. Erste Anzeichen von "Einsicht" versprechen ja schon die Bilder von der nun in Kürze folgenden LC-ADV.
2. Der Motor:
So, genug Geplauder über "Nebensächliches" - ein Motorrad ist keine "Standuhr" sondern ist eine Fahrmaschine, - wie fährt sich nun die LC?
Also erst einmal aufsitzen, "Probesitzen" hat man in Showräumen ja schon ein paar Mal gemacht, aber dort standen die Modelle meist senkrecht fixiert auf irgend einem Ständer.
Nun also vom Hauptständer abbocken - geht vielleicht ein Tick schwerer als bei der "alten" GS, aber unwesentlich.
Vom Seitenständer in die Senkrechte bringen - die LC steht nicht zu schräg auf dem Seitenständer - geht ebenfalls wie gewohnt, recht leicht.
Mir fällt auf, daß der Seitenständer nun weiter vorn und damit besser platziert ist und sich dadurch, wenn man auf dem Motorrad sitzt, leichter ausklappen läßt - okay.
Ich starte den Motor - 125 Pferde und 125 Nm, da kann der öl-/luftgekühlte Boxer mit seinen nominal 110 PS und 120 Nm nicht mithalten. Wirklich nicht? Dazu später mehr.
Mir fällt erst einmal auf: Motor springt wie gewohnt tadellos an, der Serien-ESD bollert gleich ordentlich los. Für so einen Sound mußte man sich bei einer GS 2-3 Entwicklungsstufen früher auf dem Zubehörmarkt nach einen anderen ESD umschauen. Ist der Sound meiner TB schon nicht schlecht, so haben die Techniker bei dem ESD der LC noch einen drauf gepackt. Wie dieser dann mit Koffer und auf eine Sozia wirkt, konnte ich nicht testen, kann mir aber gut vorstellen, daß der Sound da ein Tick zu heftig kommt. Aber egal, mir gefällt's…
Kupplung ziehen (nachdem ich die Hebel für Kupplung und Bremse verstellt und so meinen Patschpfötchen angepaßt habe) und den 1. Gang eingelegt: KLONG ... ...da ist es wieder, dieses harte Schalten/Einrasten des 1. Ganges, welches man als BMW-Fahrer ja schon gewohnt ist und bestenfalls mit dem Lupfen der rechten Augenbraue noch zur Kenntnis nimmt.
Aber bei der GS-LC hat man nun doch keine Trockenkupplung mehr, sondern eine Ölbadkupplung verbaut.
Tja, leider ruckt's und kracht's bei BMW wie seit Generationen… man muß oder kann sich die Frage stellen: Können oder wollen die BMW-Techniker das einfach nicht besser hinbekommen?
Okay, es ist sicherlich müßig, sich darüber den Kopf zu zerbrechen, nach wie vor muß auch der LC-Fahrer mit so einem Getriebe "leben".
Ich hatte leider nicht die Zeit, mir sämtliche Eigenschaften der einzelnen Fahrmodi durchzulesen (bin sowieso eher eine Freund von "learning by doing), also Fahrmodus "Dynamic" (klingt für mich gut) eingestellt und los. Ich fahre generell jeden Motor erst einmal ein paar KM warm - ah…im Cockpit erblicke ich eine Motortemperaturanzeige - sehr schön, sehr nützlich... Also mal etwas verhalten losgefahren und abwarten, bis der Motor eine Betriebstemperatur von mind. 80-85 °C erreicht hat.
Während ich also so im 5./6. Gang vor mich her bummel, fällt mir die enorme Elastizität des Motors auf. Bei 30 km/h im 4. Gang oder bei 50 km/h im 6. Gang dahingleiten und fast ruckfrei beschleunigen? Also alle Achtung, das bekommt der LC-Boxer sauber hin.
Noch etwas fällt mir auf: Der LC-Motor "heult" fast wie ein 4-Zylinder, die Vibs sind deutlich höher und feiner als beim "Luftgekühlten", fast schon so "weichgespült" wie bei einem 4-Zylinder-Motor. Ungewohnt, aber die rechte Hand schläft einem dadurch 4,5 Minuten früher ein als beim "alten" Boxer…
So Betriebstemperatur erreicht, dann lassen wir den Pferdchen einmal freien Lauf. Anfahren im 1. Gang und Kupplung schnalzen lassen - kommt gut für denjenigen, der das Profil seines Vorderrades schonen möchte und deshalb den Wheelie-Fahrstil bevorzugt. Die Kiste steigt auf'n Punkt vorn hoch… ...man sollte es also etwas langsamer mit den jungen Pferden angehen lassen…. ein Punkt für die LC.
Auf der fast freien Autobahn: Im Hirn auf "normalen" Fahrmodus umschalten und die Gänge schön sauber durchschalten… oooch ja… die geht, die geht sogar richtig gut … und wie die geht…. man merkt's kaum - aber die Nadel auf dem Tacho steht schon deutlich hinter der 200 - ups….. das ging aber schnell.
Wenn man die Drehzahl schön oberhalb der 6000 U/min hält und das Band bis ~8500 U/min nutzt, dann bietet der neue Motor Druck ohne Ende - für eine Enduro fast schon mehr als nötig.
Über die Windgeräusche lasse ich mich jetzt einmal nicht so aus, das ist sowieso sehr individuell von Fahrer, Helm, Sitzposition, etc. abhängig. Nur soviel: Es war schon ziemlich laut, lauter als auf meiner TB bei diesen Geschwindigkeiten, auf der ich ebenfalls noch immer die Serienscheibe fahre.
Also mal wieder runter von der Autobahn und ich schalte auf "Landstraßen-Modus". Teste mal die Elastizität des Motors beim "normalen" Beschleunigen. Es haben ja schon einige LC-Fahrer, die zuvor eine GS mit DOHC-Motor fuhren, geschrieben: Der alte Motor bietet im unteren Drehzahldrittel mehr Druck als der LC-Motor und das kann ich bestätigen. Ab 1500 - 4000 U/min geht's mit dem alten Boxer etwas zügiger voran, im Bereich von 4000-5500 U/min haben beide einen leichten "Knick" in der Leistungs- und Drehmomentlinie, bei der LC kam mir dieser Knick gefühlsmäßig aber etwas ausgeprägter vor.
Natürlich kann man dies mit Herunterschalten in einen niedrigeren Gang kompensieren, aber darum geht's nicht. Bis 6000 U/min "geht" der alte DOHC-Boxer besser, darüber bekommt er keinen Stich mehr. Aber dann befindet man sich sowieso schon im "Führerschein-wech"-Bereich...
Um noch einmal auf die Vibs zu kommen. Der -2012er-DOHC-Boxermotor läuft rauher, die Vibrationen sind deutlich gröber, der "Seitenschlag nach rechts" ist etwas ausgeprägter, aber er "heult" nicht so wie der "Wasserboxer".
Fazit Motor: Auf der Landstraße geben sich beide nicht viel, es sind Nuancen, um die sich die Motoren in der Leistungsentfaltung unterscheiden. Der alte Boxer geht "unten rum" etwas besser, hat dafür aber bei Topspeed gegenüber dem LC-Boxer das Nachsehen - für mich pari.
Nachdem hier in unserem gs-world.eu-Forum schon viel über die R1200GS-LC (2013er-Modell) geschrieben wurde und auch ich schon den einen oder anderen Kommentar hierzu abgegeben habe, hatte ich nun am vergangenen WE (26./27.10.2013) die Gelegenheit, eine LC auch einmal selbst zu testen.
Um's gleich vorweg zu nehmen - ich habe absolut nichts gegen technischen, teilweise auch notwendigen Fortschritt, habe aber weiterhin so meine eigenen Ansprüche, die für mich!!! natürlich auch bei jedem neuen Motorrad das Maß der Dinge sind.
Deshalb der Reihe nach:
1. Die Optik:
Wie bei jedem "neuen" Modell müssen sich Augen und Sinne erst einmal an ein neues Design, zumal wenn es sich grundlegend vom gewohnten unterscheidet, gewöhnen. Als ich die LC das erste Mal 2012 in Köln auf der Intermot live sah, war ich mir nicht ganz sicher, ob sie mir gefällt oder nicht.
Einige Details sind mir gleich positiv aufgefallen, so z.B.:
- der kompakt bauende Motor, die Formgebung des Stirndeckels und selbst die Form der Krümmer, wenn auch nun nicht mehr so "klassisch" rund, gefallen - kann ich mit leben…
- die nunmehr unumgänglichen Wasserkühler sind wirklich sehr geschickt "versteckt" und springen einem somit nicht gleich ins Auge, das empfinde ich als sehr angenehm
- der neue Scheinwerfer, und hier insbesondere die LED-Technik - ein Novum bei einem Großserien-Motorrad, die durchaus auch Sinn macht und dabei auch noch gut ausschaut
- daß das Cockpit, trotz der vielen Informationen, die nun an den Fahrer gegeben werden, klar gegliedert und nicht überfrachtet wirkt
- die 2-geteilte Scheibe - optisch sicherlich ein Hingucker
- die Formen der Verkleidungsteile, der Spiegel sowie der Heckabdeckung, hier insbesondere die Soziussitzabdeckung - schaut gut aus
- daß man nun die Sozius-Fußrasten (bin Solofahrer!!!) abschrauben kann
- teilweise wirklich sehr aufwendig und schön gestaltete Schrauben, so z.B. bei der Scheibenhalterung oder auch am Schwingenlager - edel
- die Form des Endschalldämpfers - endlich nicht mehr so'ne Chromtüte, die besser zu einem Chopper als zu einer Enduro paßt
Was mir nicht so gut gefällt:
- die Farben "Uniweiß", "Unirot" und "Blaßblau" - boah, geht ja gar nicht. Diese Farben wirken bei einem Motorrad, das deutlich über € 17.000 kostet, einfach nur "billig". Das "Schwarz-met." geht; nicht, weil es die Farbe "Schwarz" ist, sondern weil diese Lackierung einfach wertiger ausschaut.
- die Kühlerabdeckungen links und rechts, die aussehen wie Edelstahl, aber leider doch nur aus Plastik sind
- hmmmm… naja, die Farbgestaltung von Motor, Kardan und Antrieb - Silber ist ja nun auch nicht der Bringer (ich weiß, das liegt im Auge des Betrachters).
Da bin ich von der TB doch etwas "verwöhnt" und ich denke, daß BMW sich hier ganz bewußt noch etwas "Spielraum" gelassen hat. Der enorme Verkaufserfolg der "alten" TB, der ja im Wesentlichen auf die stimmige Farbkombination beruht, dürfte den BMW-Leuten nicht entgangen sein. Erste Anzeichen von "Einsicht" versprechen ja schon die Bilder von der nun in Kürze folgenden LC-ADV.
2. Der Motor:
So, genug Geplauder über "Nebensächliches" - ein Motorrad ist keine "Standuhr" sondern ist eine Fahrmaschine, - wie fährt sich nun die LC?
Also erst einmal aufsitzen, "Probesitzen" hat man in Showräumen ja schon ein paar Mal gemacht, aber dort standen die Modelle meist senkrecht fixiert auf irgend einem Ständer.
Nun also vom Hauptständer abbocken - geht vielleicht ein Tick schwerer als bei der "alten" GS, aber unwesentlich.
Vom Seitenständer in die Senkrechte bringen - die LC steht nicht zu schräg auf dem Seitenständer - geht ebenfalls wie gewohnt, recht leicht.
Mir fällt auf, daß der Seitenständer nun weiter vorn und damit besser platziert ist und sich dadurch, wenn man auf dem Motorrad sitzt, leichter ausklappen läßt - okay.
Ich starte den Motor - 125 Pferde und 125 Nm, da kann der öl-/luftgekühlte Boxer mit seinen nominal 110 PS und 120 Nm nicht mithalten. Wirklich nicht? Dazu später mehr.
Mir fällt erst einmal auf: Motor springt wie gewohnt tadellos an, der Serien-ESD bollert gleich ordentlich los. Für so einen Sound mußte man sich bei einer GS 2-3 Entwicklungsstufen früher auf dem Zubehörmarkt nach einen anderen ESD umschauen. Ist der Sound meiner TB schon nicht schlecht, so haben die Techniker bei dem ESD der LC noch einen drauf gepackt. Wie dieser dann mit Koffer und auf eine Sozia wirkt, konnte ich nicht testen, kann mir aber gut vorstellen, daß der Sound da ein Tick zu heftig kommt. Aber egal, mir gefällt's…
Kupplung ziehen (nachdem ich die Hebel für Kupplung und Bremse verstellt und so meinen Patschpfötchen angepaßt habe) und den 1. Gang eingelegt: KLONG ... ...da ist es wieder, dieses harte Schalten/Einrasten des 1. Ganges, welches man als BMW-Fahrer ja schon gewohnt ist und bestenfalls mit dem Lupfen der rechten Augenbraue noch zur Kenntnis nimmt.
Aber bei der GS-LC hat man nun doch keine Trockenkupplung mehr, sondern eine Ölbadkupplung verbaut.
Tja, leider ruckt's und kracht's bei BMW wie seit Generationen… man muß oder kann sich die Frage stellen: Können oder wollen die BMW-Techniker das einfach nicht besser hinbekommen?
Okay, es ist sicherlich müßig, sich darüber den Kopf zu zerbrechen, nach wie vor muß auch der LC-Fahrer mit so einem Getriebe "leben".
Ich hatte leider nicht die Zeit, mir sämtliche Eigenschaften der einzelnen Fahrmodi durchzulesen (bin sowieso eher eine Freund von "learning by doing), also Fahrmodus "Dynamic" (klingt für mich gut) eingestellt und los. Ich fahre generell jeden Motor erst einmal ein paar KM warm - ah…im Cockpit erblicke ich eine Motortemperaturanzeige - sehr schön, sehr nützlich... Also mal etwas verhalten losgefahren und abwarten, bis der Motor eine Betriebstemperatur von mind. 80-85 °C erreicht hat.
Während ich also so im 5./6. Gang vor mich her bummel, fällt mir die enorme Elastizität des Motors auf. Bei 30 km/h im 4. Gang oder bei 50 km/h im 6. Gang dahingleiten und fast ruckfrei beschleunigen? Also alle Achtung, das bekommt der LC-Boxer sauber hin.
Noch etwas fällt mir auf: Der LC-Motor "heult" fast wie ein 4-Zylinder, die Vibs sind deutlich höher und feiner als beim "Luftgekühlten", fast schon so "weichgespült" wie bei einem 4-Zylinder-Motor. Ungewohnt, aber die rechte Hand schläft einem dadurch 4,5 Minuten früher ein als beim "alten" Boxer…
So Betriebstemperatur erreicht, dann lassen wir den Pferdchen einmal freien Lauf. Anfahren im 1. Gang und Kupplung schnalzen lassen - kommt gut für denjenigen, der das Profil seines Vorderrades schonen möchte und deshalb den Wheelie-Fahrstil bevorzugt. Die Kiste steigt auf'n Punkt vorn hoch… ...man sollte es also etwas langsamer mit den jungen Pferden angehen lassen…. ein Punkt für die LC.
Auf der fast freien Autobahn: Im Hirn auf "normalen" Fahrmodus umschalten und die Gänge schön sauber durchschalten… oooch ja… die geht, die geht sogar richtig gut … und wie die geht…. man merkt's kaum - aber die Nadel auf dem Tacho steht schon deutlich hinter der 200 - ups….. das ging aber schnell.
Wenn man die Drehzahl schön oberhalb der 6000 U/min hält und das Band bis ~8500 U/min nutzt, dann bietet der neue Motor Druck ohne Ende - für eine Enduro fast schon mehr als nötig.
Über die Windgeräusche lasse ich mich jetzt einmal nicht so aus, das ist sowieso sehr individuell von Fahrer, Helm, Sitzposition, etc. abhängig. Nur soviel: Es war schon ziemlich laut, lauter als auf meiner TB bei diesen Geschwindigkeiten, auf der ich ebenfalls noch immer die Serienscheibe fahre.
Also mal wieder runter von der Autobahn und ich schalte auf "Landstraßen-Modus". Teste mal die Elastizität des Motors beim "normalen" Beschleunigen. Es haben ja schon einige LC-Fahrer, die zuvor eine GS mit DOHC-Motor fuhren, geschrieben: Der alte Motor bietet im unteren Drehzahldrittel mehr Druck als der LC-Motor und das kann ich bestätigen. Ab 1500 - 4000 U/min geht's mit dem alten Boxer etwas zügiger voran, im Bereich von 4000-5500 U/min haben beide einen leichten "Knick" in der Leistungs- und Drehmomentlinie, bei der LC kam mir dieser Knick gefühlsmäßig aber etwas ausgeprägter vor.
Natürlich kann man dies mit Herunterschalten in einen niedrigeren Gang kompensieren, aber darum geht's nicht. Bis 6000 U/min "geht" der alte DOHC-Boxer besser, darüber bekommt er keinen Stich mehr. Aber dann befindet man sich sowieso schon im "Führerschein-wech"-Bereich...
Um noch einmal auf die Vibs zu kommen. Der -2012er-DOHC-Boxermotor läuft rauher, die Vibrationen sind deutlich gröber, der "Seitenschlag nach rechts" ist etwas ausgeprägter, aber er "heult" nicht so wie der "Wasserboxer".
Fazit Motor: Auf der Landstraße geben sich beide nicht viel, es sind Nuancen, um die sich die Motoren in der Leistungsentfaltung unterscheiden. Der alte Boxer geht "unten rum" etwas besser, hat dafür aber bei Topspeed gegenüber dem LC-Boxer das Nachsehen - für mich pari.
Gruss Roger
Grip ist wie Luft...beides vermißt man erst wenn's fehlt...
Grip ist wie Luft...beides vermißt man erst wenn's fehlt...