Nach nunmehr 40 000 mängelfreien Kilometern (zwischen 70 und 110 000 km) zickt die fette Silberaddi wieder. Diesmal hat sie sich für den Anlasser, bzw. den Magnetschalter entschieden. Nach der Rußlandtour habe ich sie notdürftig sauber gemacht (ich hätt von Plochi immer noch geschimpft gekriegt) das Federbein ausgebaut und zum Überholen geschickt und den Schalter für die Nebellampen, der oben auf der linken Griffarmatur sitzt, besorgt.

Heute habe ich alles wieder eingebaut und wollte noch ein bisschen Krach im Hof machen (der Auspuff war noch nicht wieder dran, der muss für das hintere Federbein raus, sonst kommt man nicht an die untere Schraube). Beim Starten dreht der Anlasser wie gedopt, rückt aber nicht ein. Magnetschalter defekt. Der Ausbau des Anlasser ist bei ausgebautem Auspuff fast ein Kinderspiel, zwei Schrauben, man braucht aber ne Ratsche mit Gelenk für die hintere Schraube. Das Pluskabel wird mit einer 13-er Nuss abgeschraubt, das Minus-Kabel einfach abgezogen.

Leider war der Magnetschalter nicht abzubauen, die drei Schrauben (25-er Torx) waren völlig zergammelt, trotz dass meine noch die Anlasser-Abdeckung hat. Andererseits war das aber auch nicht schlimm, da das anscheinend der einzige Bosch-Anlasser (Teile-Nummer 0001106403) ist, für den es keinen Magnetschalter einzeln zu kaufen gibt. Für hunderte Bosch-Anlasser gibt es den Schalter einzeln, kosten alle so zwischen 20 und 22 Euro, nur für den in den 1200ern verbauten nicht. Ein neuer Anlasser von Bosch kostet mindestens 320 Taler, (bei BMW über 400) es gibt aber ein ersetzendes Teil von Valeo, das sogar etwas mehr Leistung bietet, 1,2 kW statt 0,9 wie das Original. Die 0,9 haben aber völlig ausgereicht, insofern kann ich da keinen Vorteil sehen, höchstens beim Preis. Mit 230 Euros ist der Valeo-Starter deutlich günstiger, aber immer noch teurer wie nur der Magnetschalter.

Ich bin jetzt mal gespannt, ob das der Anfang einer ganzen Serie von weiteren Teile-Aufgaben ist wie bei 40 000 und bei 70 000 km.

Das war kein Verschleißteil, sondern der Anlasser.

Den habe ich jetzt mal auseinandergenommen. Auf Powerboxer.de gibt es ein Schaubild , das das Prinzip sehr schön verdeutlicht.

Um es mal kurz zu machen, der Anlasser war nicht kaputt, sondern das bewegliche Zahnrad, das durch den Magnetschalter nach vorne gezogen wird und in die Verzahnung der Schwungscheibe greift, war auf der Welle fest. Ein paar Tropfen WD40 und es flutscht wieder. Jetzt muss ich nur noch die drei Schrauben besorgen, mit denen der Magnetschalter am Anlassergehäuse befestigt ist, die waren abgegammelt und ich habe sie ausgebohrt. Rein theoretisch könnte ich die sogar noch mal verwenden, müsste nur überlegen, wie ich die festgeschraubt kriege.

Fazit: Ich habe vermutlich zu doll geputzt und mit dem HD-Reiniger nicht aufgepasst. Es war nicht die fette Silberaddi, es war meine Schuld. Oder besser gesagt, es war Plochis Schuld, der hat mich traumatisiert, dass das Motorrad immer sauber sein und nach 5 Jahren und 110 000 km noch aussehen muss wie aus dem Laden. So, nachdem wir nun wissen, dass BMW nicht verantwortlich ist, und ich auch noch einen Schuldigen gefunden habe, kann's weitergehen...