Trennmittelproblematik neuer Reifen

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    • Doc schrieb:

      Roge schrieb:

      wenn ich die ersten paar Kilometer nicht gerade 50° Schräglage hinlege


      Grammatikalisch korrekt wäre: wenn ich mich nicht auf den ersten paar Kilometern mit 50° Schräglage hinlege ;lach;
      You, Jürgen hast ja Recht :) lassen wir mal das "hinlege" weg und machen "haben" daraus dann passt das auch wieder. :rolleyes:
    • Hallo Leute,

      DOC hat vollkommen recht, ich selbst war schon mehrmals auf Reifenschulung bei Pirelli und Metzler in Breuberg im schönen Odenwald mit Werksbesichtigung. Übrigen ist Pirelli Metzeler in Breuberg das einzige Werk, wo eine Besichtigung möglich ist. Michelin lässt keinen Besucher in die Motorreifenproduktion. Ist echt interessant so eine Reifenproduktion mal zu sehen. Zu dem das Helmut Dähne der Dozent ist.

      Ich kann euch versichern, es gibt absolut keine Beschichtung auf den Reifen. Aus der Form kommt der Reifen nach der Heizung, in dem die Form auseinander fährt, die Form besteht aus mehreren Segmenten, radial geteilte Formen. Die Form hat eine super glatte Oberfläche, entsprechend hat der Reifen eine sehr glatte Oberfläche.

      Der Reifen muss aus 2 Gründen eingefahren werden:
      1. Die glatte Oberfläche muss angeraut werden.

      2. In dem der Reifen warm wird und walkt, treten die im Reifen vorhanden „Pflegemittel“ nach außen an die Reifenoberfläche. Man erkennt das daran, dass der Reifen sich blau verfärbt. Wenn ein Reifen irgendwo liegt, dann hinterlässt er einen schwarzen Rand, das sind keine Gummireste sondern die „Pflegemittel“. Diese schützen den Reifen vor UV Belastung und halten ihn „geschmeidig“. Die „Pflegemittel“ verbrauchen sich sogar, es ist aber so viel im Reifen, das es unwahrscheinlich ist, dass das „Pflegemittel“ eher weg ist als das Reifenprofil. Aus diesem Grund darf der Reifen auch bei der Lagerung keinen Kontakt zu Oberflächen haben, die an der Kontaktstelle das „Pflegemittel“ entziehen, z.B. Beton. Neue Reifen müssen aus diesem Grund dunkel und kühl gelagert werden, dann ist der Reifen eigentlich unbegrenzt Lagerfähig, die Gerichte sagen aber nach 3 bis 5 Jahren ist auch nach fachgerechter Lagerung der Reifen nicht mehr als neue Wahre zu verkaufen. Echte Rennreifen haben ein echtes Verfalldatum, je nach Mischung und Aufbau ist der Reifen spätestens nach einem Jahr durch.

      Trennmittel gibt es in der weltweiten Reifenindustrie schon seit 1969 nicht mehr, egal ob Motorrad, Auto oder LKW Reifen. Alle Hersteller benutzten radial geteilte Reifenformen.

      Vieles bekommt man nicht mehr durch Aufklärung aus der Volksseele, vergleichbar mit dem Gerücht, dass die Uzi aus einem Bettgestell von einem Kriegsgefangenen gebaut wurde, dass hält sich seit Jahrzehnten in der Bundeswehr.

      Also immer die Reifen schön warm fahren und dann am Kabel ziehen.

      Grüße
      Paul :)
    • Bis Punkt eins deckt sich das mit meiner Erfahrung.
      Aber von "Pflegemitteln" im Reifen hab ich noch nie gehört. Oder dass die durch Bodenkontakt entschwinden ?(
      Nach meinem Wissen enthält der Gummi Weichmacher, die mit der Zeit verdunsten. Deshalb erreicht ein abgelagerter Reifen eine höhere Kilometerleitung als ein Neuer.
      Das war schon in den 80ern der Geheimtipp, die Reifen erst ein halbes Jahr liegen zu lassen, damit sie länger halten. Auf Grip kam es da nicht so an, den hatten die eh noch nicht so wie heute.

      Als Alternative zu den Techniken "Bremsenreiniger" und "20km bei 1,5 Bar" empfehle ich:
      6x im Lendenschurz mit Trommelbegleitung um das Motorrad tanzen. 3x links rum, 3x rechts rum und die Arme abwechseld gegen den Reifen und gegen den Himmel schütteln.
      Hab ich gute Erfahrungen damit, nur dass es danach immer regnet...

      Gerhard
      -VOID-
    • Naja, er meinte mit "Pflegemittel" wohl auch die "Weichmacher".
      Aber das mit dem Beton sehe ich auch etwas anders. Das hat nichts mit den Pflegemitteln zu tun, sondern damit, dass die Karkasse nicht dauerhaft punktuell belastet werden soll. Deshalb bocke ich mein "eingemottetes" Möpi auch immer so auf, dass beide Räder frei stehen oder hängen oder wie man's gern hätte... ;-)

      Das mit dem abgesenkten Luftdruck hatten wir hier schon einmal durchgekaut. Das ist abs. Blödsinn - mehr noch - es ist gefährlich.

      @ Gerhard: Ich weiss was du falsch machst. Du mußt immer erst 3x rechts herum und dann 3x links herum tanzen, dann scheint auch die Sonne... is' doch logisch, oder... ;lach;
      Gruss Roger

      Grip ist wie Luft...beides vermißt man erst wenn's fehlt...
    • Aussage eines Reifenherstellers

      Hallo Leute,

      ich hab jetzt mal einen grossen Reifenhersteller angeschrieben und um eine etwas detailiertere Angabe zum "vorsichtigen Einfahren" gebeten.

      Als ich die Antwort bekommen habe, habe ich darum gebeten diese ohne Namen und Zugangsdaten des Mitarbeiters im Forum veröffentlichen zu dürfen. Diese Genehmigung habe ich erhalten un sie liegt mir per E-Mail vor.

      Hier meine Anfrage und die Antwort die ich erhalten habe:

      Frage:

      Hallo, ich habe gerade die Einfahrtipps für Motorradreifen gelesen. Ich gehe davon aus , dass sie diese Frage sehr oft bekommen, aber die Meinungen unter Motorradfahrern zu neuen Reifen ist doch sehr unterschiedlich (lesen sie mal die einschlägigen Foren, da ist immer noch von Trennmitteln die Rede. 100 Beiträge= 80 verschiedene Meinungen).
      Wie wird gemässigtes Einfahren definiert? Es kommt doch immer irgendwann ein Stück Reifen welches bis dahin noch keinen Fahrbahnkontakt hatte und wenn ich dann das erste Mal in extremer Schräglage um eine Kurve fahre müsste doch dieser Teil des Reifens immer noch glatt sein, oder?
      Wie soll man also die "letzte Rille" des Reifens vorsichtig einfahren, da man ja eine gewisse Geschwindigkeit benötigt um überhaupt dorthin zu kommen?
      Es würde mich sehr freuen eine Antwort vom Reifenprofi zu bekommen, da ich erst heute neue Reifen aufgezogen bekommen habe und mich nun, wie jedesmal nach dem Reifenkauf (und inzwischen bin ich Ü40)einfach unsicher fühle obwohl mir persönlich noch nie etwas passiert ist.



      Antwort:

      Sehr geehrter Herr XXXX,
      vielen Dank für Ihr Interesse an unseren Produkten.


      Zu Ihrer Frage: Wie soll man also die "letzte Rille" des Reifens vorsichtig einfahren, da man ja eine gewisse Geschwindigkeit benötigt um überhaupt dorthin zu kommen?

      Die Bereifung bekommt durch ihre Bewegung und Einfederung ein Laufband (die benutzte Aufstandsfläche).
      Geradeaus befindet sich dieses Laufband in der Reifenmitte.
      Wenn sich das Fahrzeug nun in eine Kurve bewegt, verschiebt sich dieses Laufband aus der Mitte zu einer Seite.
      Das geht alles fließend über, so das sich immer ein Teil der Aufstandsfäche im benutztem Laufband befindet und ein Teil im neuen.
      Wenn man sich also die erste Zeit langsam an die Kurven herantastet, sollte einer langen Unfallfreien Fahrt nichts im Wege stehen.
      Für weitere Fragen stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung.



      Soviel zur Antwort. Also ich lese da raus dass die Oberflächenbeschaffenheit der Reifen glatt ist und das nicht durch irgendwelche Trennmittel die mit Bremsenreiniger entfernt werden könnten.

      Ich hoffe damit etwas geholfen zu haben.

      jora

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von jora ()

    • Doc schrieb:

      Neue Reifen haben aufgrund des Produktionsprozesses eine glatte Oberfläche, die erst durch gemäßigtes Einfahren angerauht werden sollte. Erst wenn die Oberflächenstruktur eingefahren wurde, kann der Reifen seine maximale Haftung aufbauen. Außerdem sollten die Reifenaufkleber vom Reifen entfernt worden sein.

      Ist genau so auch auf den Produktseiten der Hersteller zu finden.
      Ciao
      Jürgen

      Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von Doc ()

    • Zusatz zu "Aussage eines Reifenherstellers"

      Meine oben genannte Schlussfolgerung zu Trennmitteln war leider falsch. Es gibt sie doch.

      Hier der Zusatz zu meinem letzten Beitrag:

      Frage:

      Sehr geehrter Herr xxxx,

      abermals herzlichen Dank für ihre schnelle Antwort und vor Allem für die
      Genehmigung diese veröffentlichen zu dürfen.



      Sehe ich es richtig, dass die glatte Oberfläche absolut NICHTS mit
      irgendwelchen Trennmitteln die sich auf dem Reifen befinden zu tun hat? Es
      gibt Leute die dem Reifen mit Bremsenreiniger auf den Leib rücken um das
      Trennmittel herunter zu bekommen.
      Bringt es etwas die Reifen mit Schleifpapier oder einer Stahlbürste
      vorzubehandeln?


      Antwort:

      Sehr geehrter Herr xxxx,
      was das Trennmittel angeht, ist das sehr unterschiedlich!
      Es gibt Reifen mit mehr Trennmittel auf der Oberfläche und es gibt Reifen
      mit wenigem.



      Zum Thema Lösungsmittel:
      Lösungsmittel wie Benzin, Kaltreiniger, Bremsenreiniger…und und und …können
      die Gummi- Struktur verändern und beschädigen!
      Das kommt natürlich auf die Menge und vor allem auf Länge der Behandlung
      an.
      Es kann sich auf die Performance, wie Grip, Verschleißfestigkeit,
      Stabilität usw. auswirken.
      Ich würde ein vorsichtiges einfahren der Reifen vorziehen.

      Mit freundlichen Grüßen/Best regards



      Und nun macht das Beste draus!

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von jora ()

    • Nicht beachten

      Ich hab den obigen Beitrag jetzt versehentlich zwei mal abgeschickt und weiss nun nicht wie ich das wieder Rückgängig machen kann, also fülle ich die Box eben mit diesem Satz. °H° ;pfeif;

      Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von jora ()

    • was für mich im umkehrschluß heißt: wenn ich kettenfett ( ich weiß ihr fahrt deswegen gs - bitte verkneift euch weitere kommentare ) auf den reifen sprühe wische ich es trotzdem mit ETWAS bremsenreiniger ab, damit ich nicht gleich nach dem start auf die schn... falle, sondern erst, wenn der verminderte grip nicht greift ;-) ;lach;
      Un saludo, Hans-Jürgen


      Es kommt nicht darauf an, wie alt man wird, sondern, wie man alt wird !!


      "Alt ist nur der, dessen Geist keine Leidenschaft mehr kennt." (Konfuzius)







    • Wobei mit Kettenfett auf den Reifen das Trennmittel keine Chance mehr hätte die Fahrbahn zu berühren ;°) . Evtl. kann es ja mal jemand ausprobieren und das Ergebniss dann hier zum Besten geben |o| .
    • Dirk67 schrieb:

      highgate schrieb:

      wenn ich kettenfett ( ich weiß ihr fahrt deswegen gs - bitte verkneift euch weitere kommentare ) auf den reifen sprühe wische ich es trotzdem mit ETWAS bremsenreiniger ab.


      Kettenfett sprüht man auf die Kette und nicht auf den Reifen ;pfeif; ;lach;




      gut, daß mich " bollerwagenfahrer " mal einer aufklärt ;lach; ;lach;
      Un saludo, Hans-Jürgen


      Es kommt nicht darauf an, wie alt man wird, sondern, wie man alt wird !!


      "Alt ist nur der, dessen Geist keine Leidenschaft mehr kennt." (Konfuzius)







    • Kettenfett :?:

      Ach ja, da war ja mal was :!:

      Ich glaube ich weiß gar nicht mehr, wo die Dose Kettenfett ist. ?(

      Seit Jahren nicht mehr benötigt ;-)

      Vielleicht muss ich mal ein passendes Motorrad zur Kettenfettdose kaufen, bevor es schlecht wird ;--)
    • Eifelzug schrieb:



      Vielleicht muss ich mal ein passendes Motorrad zur Kettenfettdose kaufen, bevor es schlecht wird ;--)



      du wirst in mir einen dankbaren abnehmer haben, bin armer rentier ;pfeif; ;°) ;lach;
      Un saludo, Hans-Jürgen


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