Teil I:

Ich habe ja schon länger mit dem Gedanken gespielt, eine GS mit etwas mehr Leistung zusammen zu bauen.... aber der Reihe nach...

Als ich im Januar 2007 meine neuen R1200GS bekam, wurde diese erst einmal, noch bevor ich den ersten Kilometer damit gefahren war, halb zerlegt und der silberne Telelever und Heckrahmen wurden jeweils gegen einen schwarzen aus der R1200Gs-ADV ausgetauscht. Die geschah auf Wunsche eines ehemals hier aktiven Users - da konnt' ich garnix für...

Nach diversen stilistischen Änderungen, die sich vornehmlich auf Lackteile und kleinere Teile aus dem Zubehörmarkt beschränkten, bekam meine GS im Frühjahr 2008, bei einer Gesamtlaufleistung von bis dahin ~6.000 km, von der Firma Rösner&Rose dann ein umfassendes Motortuning mit Wössner-Pleuel, -Kolben, andere Nockenwellen und wurde mit Hilfe eines RapidBike auf die Akrapovic-Komplettauspuffanlage sauber abgestimmt. Am Ende kamen, nach etlichen Prüfstandsläufen 120,5 PS und 140,7 Nm.

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Der Motor selbst lief prima, aber leider gab's permanent Startprobleme, welche das verbaute RB verursachte. Es wurde zunächst der RB-Rechner ausgetauscht, aber nach kurzer Zeit stellten sich die gleichen Startprobleme wieder ein. Daraufhin wurde der komplette RB-Kabelbaum ausgetauscht - leider ohne Erfolg. Thorsten von der Firma R&R zog dann radikal die Reißleine und ersetzte den RapidBike-Kram gegen einen PowerCommander. Dadurch verlor der Motor zwar geringfügig etwas an Leistung (117,6 PS und 137,0 Nm), lief dafür aber "butterweich" und es gab keine Startprobleme mehr.

Soweit alles bestens, bis sich am 31.07.2009, bei bis dahin KM-Stand ~22.500, beim 7. Turn auf dem Anneau du Rhin das vordere Auslassventile des rechten Zylinders verabschiedete, was fatale Folgen hatte:

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Da der Motor, bzw. der Zylinder nun schon mal hin war, kam wieder mein alter Gedanke, einen SQ-Motor in die GS einzubauen. Also war es naheliegend, dass ich mir auf die Schnelle erst einmal eine gebrauchte R1200S kaufte und diese für den Rest der Saison bewegte.

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Ein Umbau sollte dann im Winter 2009/2010 erfolgen. Naja, erstens kommt es anders und zweitens als man denkt.
Die SQ (ist ja meine zweite) hat mir auf die 3.500 Km bis zum Ende der Saison 09 so viel Spass gemacht, dass ich mich einfach nicht dazu entschließen konnte, sie zu "schlachten" bzw. zu einer GS umzubauen.

Also sollte in diesem Winter noch eine andere SQ her…. leichter gesagt als gefunden. Mittlerweile sind die Preise für eine gute gebrauchte R1200S ziemlich angezogen und es war kaum was Gescheites unter 8.000 Euro zu bekommen, was als Basis für den Umbau wirtschaftlich allerdings ziemlich unsinnig wäre.
Nach 2 Monate erfolgloser Suche hatte ich das Projekt eigentlich schon an den berühmten Nagel gehängt und der GS-Motor wurde, nun mit Serienteilen, wieder ordentlich repariert.

Aber Mitte Dezember bot sich dann unverhofft, wie so oft im Leben - man denkt eigentlich schon gar nicht mehr daran, nun doch die Gelegenheit, dass ich eine 12er-SQ zu einem guten Preis kaufen konnte.

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Fortsetzung folgt

Nein, aus Reutlingen, wirst sie aber kaum kennen, da diese SQ nie auf der Strasse bewegt wurde.

Alexander schrieb:

Sach mal Roger, wenn ich das richtig verstanden habe möchtest Du aus 2 Mopeds eine neue Super GS machen. Meinst nicht, dass man für das Geld einen super edlen italenischen 2 Zylinder bekommt ?

zu 1: Rischtisch.... aus 2 mach' 1
zu 2: Nöö... so'ne Kiste von der Stange kann ja jeder....
zu 3. Doppel-Nööö... wie's aussieht, kostet mich der ganze Kram am Ende nix - nada - niente...

In dem Projekt steckt jede Menge "Vitamin-B" drin....

Wenn ich Dappes nich' den Foddo vergessen hätt', tät's hier schon weidda gehen.... aber so muss ich bis Dienstag warten. Momentan sind Gabel, Gabelbrücke und diverse andere Teile noch beim Lacker.
Um das Gesamtprojekt finanziell realisieren zu können, habe ich auf dieses "Nice-to-have"-Feature verzichtet - leider.... BC gab's bei der SQ erst ab Bj. 2007 - und die waren mir einfach noch zu teuer. Macht wirtschaftlich keinen Sinn, wenn so'n Teil nachher deutlich über 10 Mille kosten würde.

Geduld... dat jeht nich' so schnell.... aber es geht schon noch weiter - logisch.
Ich heiß ja nich' Beethoven...

Teil II

Mittlerweile sind gut 4 Wochen ins verschneite Land vergangen und der Umbau ist gut voran gekommen.

Eigentlich hatte ich ja die Idee, einfach einen SQ-Motor in die GS zu hängen und dann wär's das schon. Ja nee, soooo einfach geht das ja nun leider nicht.
Nach einigen Gesprächen mit dem TÜV-Mann etc. stand fest: Aufgrund der Zulassungsvorschriften macht es nur Sinn, wenn man aus der R1200S eine GS macht und nicht umgekehrt. Denn dann ist z.B. die Motorleistung, für die man ansonsten ein aufwendiges und kostspieliges TÜV-Procedere über sich ergehen lassen müsste, bereits in den Zulassungspapieren eingetragen und somit ist die Abnahme problemlos(er).

Problemloser schon - aber wohl nur für den TÜV-Prüfer. Denn dadurch hatten wir deutlich mehr Arbeit, die zunächst einmal damit begann, die SQ fast gänzlich in ihre Einzelteile zu zerlegen.

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Übrig geblieben ist eigentlich nur der komplette Antriebsstrang, also Motor, Getriebe, Kardan und Hinterradantrieb.

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Dann wurde die GS sukzessive so zerlegt, wie wir - hier in 1. Linie Thorsten Rose von der Firma Rösner&Rose - die Teile wieder an die SQ bauen konnten. Angefangen mit dem Hauptrahmen und dem hinteren Wilbers-Federbein.
So stand die Maschine quasi schon wieder auf ihren eigenen Rädern und hing nicht mehr an Gurten an der Decke….

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Um viel Arbeit zu sparen, haben wir den Kabelbaum von der SQ weiter verwendet, zumal die BSMK und weitere elektonische Bauteile von der GS voll mit diesem kompatibel sind.

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Dann wurde der GS-Vorderbau mit Verkleidungshalter und -Gabel verpflanzt und das war's fast auch schon - klingt simpel, gelle?

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Der Umbau dauerte bis dahin aber schon volle 4 Arbeitstage - von einem Profischrauber. Fairerweise muss ich sagen, dass ich mir allein ein solches Projekt nicht zutrauen würde - aber wofür kennt man Leute….. es müssen eben nur die richtigen sein...

Da stand sie nun - Blacky III - schwarzer Rahmen, schwarzer Motor, alles ritzeratze Rabenschwarz …. mit einer silbernen Gabel...

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Ja nee, das geht irgendwie gar nich'….. also habe ich einmal ein sehr intensives Gespräch mit Kurt Rösner geführt und ihm die güldenen Gleitrohre mit der schwarzen, unteren Gabelbrücke aus seiner nigelnagelneuen 2010er GS aus den Rippen geleiert.... Das sieht doch schon ganz anders aus, oder...?...

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Das erste technische Problem, das man bekommt, weil das plug&play-System nicht mehr funzt, ist der Auspuff. Das Endrohr des Krümmers hat einen Aussenddurchmesser von 60mm und sämtliche handelsüblichen Endschalldämpfer für die GS haben ein Anschluss mit einem 56er-Rohr. Der originale Underseat-Auspuff der SQ paßt nicht, weil dieser mit dem GS-Hauptrahmen nicht kompatibel ist und genügend Platz für das Einfedern des HR's bietet.

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Ich hatte einige ESD's (Akra, Leo, Laser, Megamotor-ESD) versucht zu montieren - bis auf den Laser, gingen alle nicht, weil jeweils das Zwischenrohr fix mit dem ESD verschweißt ist. Also war schnell (was auch immer schnell heißen mag….) klar, dass ich einen ESD brauchte, bei dem das Zwischenrohr separat verbaut wird und entschied mich dann für den neuen BOS (der mit der schwatten Hülle)... An dieser Stelle möchte ich noch einmal sehr herzlich bei unserer Foren-Partnerin Sabine Kattenbeck von KS-Parts bedanken, die mir nach einem kurzen Anruf unverzüglich einen BOS-ESD zum Testen zusandte.
Nach nur 2 Tagen war dieser bei mir angekommen und Horst, ein wirklich begnadeter Schweißer und Improvisator, konnte Maß nehmen und fertigte innerhalb 2 Stunden ein perfektes Edelstahl-Adapterrohr.

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So fertig…. oder?
Ja nee… noch nicht ganz.
Ich habe mich über eine Woche mit der Entscheidung schwer getan, welche Räder ich denn nun verwenden möchte. Ich hatte ja nun die Qual der Wahl: Die originalen BMW-Sporträder mit der 6"-Hinterradfelge und einem 190er-Schlappen hinten und einem 17"-Vorderrad mit einem 120er-Reifen oder eben die serienmäßigen Räder der GS.

Aufgrund des besseren Handlings habe ich mich dann heute endgültig für die GS-Serienräder entschieden… und schon hatte ich ein neues Problem an der Backe.

Verbaut war ja nun der komplette SQ-Antrieb - also auch die SQ-Schwinge. Diese baut aber nun weiter zur rechten Seite aus, um eben einem 180er und/oder 190er-Reifen genügend Platz zu bieten. Für diese Breitreifen ist alles okay, aber so läuft der "schmale" 150er Reifen leider deutlich aus der Spur (ca. 2,5 cm nach rechts versetzt). Das sieht nicht nur ziemlich doof aus, sondern wirkt sich auch negativ auf das Handling und den Verschleiß aus.

Hmmm.. watt nu'..? Kuuuurt… ich hätte da gern mal ein Problem... du hast doch die originale Schwinge meiner GS noch da rumliegen (er hatte mir zuvor einige Brocken von der SQ und GS abgekauft) … könnten wir da nicht mal eben wieder was tauschen...?... "Kein Probelm".. war seine Antwort - "mach' doch". Prima - danke - aber … hmmm … jetzt sind Schwinge und Antrieb in SILBER... geht ja garnich'...
Also habe ich heute noch die Schwinge vom Achsantrieb befreit (wer hat bloß diese Schraubverbindung "verbrochen" - eine scheiss Arbeit, die Schraube mit Feingewinde und Locite "Hochfest" heraus zu bekommen ;sauer; - da kann man 'n Panzer dran aufhängen). Thorsten und ich hatten den Antrieb erst nach gut 15 Minuten (wohlgemerkt nur für eine einzige Schaube) mit vereinten Kräften endlich in zwei Teile zerlegt. Noch schnell den Antrieb ausgebaut, alles gereinigt (igittigitt...) und nun liegen die Brocken beim Lacker...

... aber langsam wird's... ;daumen;

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Fortsetzung folgt